Sucht-therapie: Behandlung von Abhängig-keiten
Suchttherapie und Behandlung von Abhängigkeiten mit Ketamintherapie und rTMS
Sucht und Abhängigkeit ist für jeden Betroffenen anders. Es gibt substanzbezogene Abhängigkeit oder schädigenden Konsum bei Alkohol, Tabak, Kokain oder anderen Drogen. Auch süchtiges Spielen oder anderes Suchtverhalten sind als Abhängigkeiten zu behandeln. Die Behandlung der Abhängigkeit hängt von den Therapiezielen und den Ressourcen des Patienten ab. Wir bieten individuelle Suchttherapie, die sich sowohl auf den Umgang mit der Substanz bezieht, als auch die Behandlung einer möglichen Grunderkrankung (Angststörung, chronische Schmerzen oder Schlafstörungen) mit einschließt. Therapieziele können sowohl komplette Abstinenz, als auch kontrollierter Konsum sein.
Bei stofflichen Abhängigkeiten kann zunächst eine Entzugsbehandlung an unserer Klinik auf Mallorca oder einem anderen Krankenhaus sinnvoll sein. Auf jeden Fall sollte bereits dabei mit einer intensive Psychotherapie begonnen werden, die dann direkt im Anschluss ambulant fortgeführt wird. Je nach Substanz beträgt dieser stationäre Aufenthalt meist nur wenige Tage.
Bei den meisten Patienten mit Suchterkrankungen bestehen Grunderkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen, Angststörungen, ADHS oder Persönlichkeitsstörungen. Wenn diese nicht mitbehandelt werden lassen sich keine stabilen Langzeitergebnisse erzielen. Eine umfangreiche Diagnostik ist deshalb besonders wichtig.
Das weitere Vorgehen bei unserer Suchttherapie richtet sich nach der Art der Suchterkrankung. Noch vor wenigen Jahren galt eine vorbestehende Alkoholabhänigkeit als Kontraindikation für eine Ketaminbehandlung. Neuere Untersuchungen zeigen, dass sich mit Ketamininfusionen und Verhaltenstherapie oder auch Hypnose das Suchtgedächtnis offenbar überschreiben lässt. Ähnliche Erfahrungen gibt es auch bei Opiatabhängigkeit und bei Kokainmissbrauch. Bei Kokain kommt hinzu, dass nach einem Entzug oft eine schwere Depression eintritt, die mit anderen Methoden kaum behandelbar ist, auf Ketamin aber meist gut anspricht.
Ergänzend setzen wir in der Suchttherapie repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ein. Dadurch lässt sich der Suchtdruck bei vielen Patienten deutlich reduzieren. Auch bei einer gleichzeitig bestehenden depressiven Symptomatik zeigt rTMS eine deutliche Verbesserung.
Ebenfalls hilfreich sind Neurofeedback und HRV-Biofeedback, genauso wie nicht apparative Entspannungsverfahren. Hier entscheiden wir gemeinsam mit unseren Patienten, welche Verfahren am ehesten in Frage kommen.
Zentraler Bestandteil einer Suchttherapie ist aber immer eine intensive Psychotherapie, in der gemeinsam mit den Patienten nach neuen, gesünderen Lebensgewohnheiten gesucht wird und in der die Ursachen, wie Depressionen oder Angststörungen, behandelt werden.
Der Einsatz einer sogenannten Anti-Craving Medikation wie Nalmefen, Naltrexon, Acamprosat oder Baclofen hilft unseren Patienten während der Suchttherapie, das Verlangen auf einen erneuten Substanzkonsum zu reduzieren.
Unsere Suchttherapie wird – besonders bei unseren stationären und tagesklinischen Therapien – ergänzt durch individualisierte Sport- und Bewegungstherapie zur Förderung eines neuen Körpererlebens.
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Neue Therapieform bei Alkoholabhängigkeit – Ketamininfusionen plus Psychotherapie
Aufgrund neuer Studien setzen wir auch eine besondere Form der Ketamintherapie ein. Dabei wird das Suchtgedächtnis mit einer Kombination von Ketamininfusionen und Verhaltenstherapie überschrieben.
Die Behandlung von Patienten mit schädigendem oder abhängigem Alkoholgebrauch erfolgt bei uns absolut diskret in Einzelbehandlung mit einer hohen Intensität und multimodal. Dabei werden modernste Erkenntnisse der Suchtforschung angewandt. Bereits nach sehr kurzer Zeit lassen sich stabile Ergebnisse erreichen. Dadurch unterscheidet sich unser Therapiekonzept erheblich von dem konventioneller Suchtkliniken.
Diagnostik bei Abhängigkeiten
- Besteht ein Abhängigkeitssyndrom?
- Gibt es psychiatrische oder somatische Grunderkrankungen oder Folgeerkrankungen?
- Wie ist das Konsumverhalten im familiären und Arbeitsumfeld zu sehen?
- Wofür ist der Patient motiviert?
- Reduktion der Trinkmenge, sequenzielle oder dauerhafte Abstinenz?
- Welche Ressourcen hat der Patient?

Oft versuchen Betroffene von Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) ihre Symptome mit Alkohol, Cannabis, Opiaten, Benzodiazepinen oder anderen Drogen selbst zu behandeln. Viele Menschen mit Suchterkrankungen oder chronischen Schmerzsyndromen leiden eigentlich unter einer nicht erkannten und unbehandelten PTBS. Nicht selten handelt es sich hier um Menschen, die sich selbst nicht eingestehen wollen, “schwach” gewesen zu sein: Soldaten, Feuerwehrleute, Notärzte. Manchmal bemerken zuerst die Angehörigen, wie sich die Person allmählich verändert. Sozialer Rückzug, Partnerschaftsprobleme, zunehmender Alkohol- und Drogenkonsum sind typische Auswirkungen. Auch die Suizidgefahr ist bei der Posttraumatischen Belastungsstörung deutlich erhöht.
Besonders hier ist eine spezifische Traumatherapie, wie EMDR (Eye Movement Desentitization) zusätzlich zur Suchtbehandlung erforderlich. Wir sorgen dafür, dass bei unseren Patienten alle erforderlichen Therapiemodule zur Anwendung kommen.
Alle Verfahren, die bei unserer Therapie zum Einsatz kommen
- Hypnose
- Verhaltenstherapie, auch in virtueller Realität
- EMDR (Eye movement desensitization and reprocessing) Traumatherapie
- Psychodynamische Psychotherapie
- Neurofeedback
- HRV-Biofeedback und peripheres Biofeedback
- Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)
- Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS)
- Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Yoga
- Sporttherapie
- Reittherapie
F.A.Q. Suchtbehandlung
Häufig gestellte Fragen zu unserer Ketamintherapie bei der Behandlung von Abhängigkeiten
Bei Privatversicherten wird – in Abhängigkeit vom Vertrag – die Behandlung üblicherweise übernommen. Bei gesetzlich versicherten Patienten handelt es sich oft um eine Einzelfallentscheidung. Wenn bei einer Depression bereits mehrere frustrane Therapieversuche unternommen wurden spricht man von einer therapieresistenten Depression. Dabei stehen die Chancen für eine Kostenübernahme oder zumindest eine Beteiligung an den Kosten gut.
Wir sind derzeit das einzige Zentrum in Europa, an dem gleichzeitig Ketamin Therapie, rTMS und intensive Psychotherapie angeboten werden.
Ketamin wird tatsächlich auch in der Drogenszene zum Einsatz – allerdings in einer sehr viel höheren Dosierung und nicht als kontinuierliche Infusion, sondern als Einzeldosis. In dieser Dosierung ist die Tiefe der Trance nicht steuerbar. Bei dauerhaften Anwendung von hohen Dosen können chronische Blasenentzündungen entstehen.
Bei der Dosierung, die für die Behandlung von Depressionen und anderen Erkrankungen verwendet wird, besteht kein Abhängigkeitspotenzial.
Seit 1970 ist Ketamin ein zugelassenes Arzneimittel. Bei der Anwendung für die Behandlung von Depressionen, Zwängen etc. handelt es sich um eine sogenannte „off label“ Behandlung. Diese Therapien sind üblich und legal, werden allerdings nicht immer von den Krankenkassen übernommen.