Demenz: Hilfe für überforderte Angehörige
Die Angehörigen von Patienten mit Demenz oder einer anderen neurologischen Erkrankung leiden häufig unter einem Gefühl der Hilflosigkeit, Angst, Wut und unter Zukunftsängsten. Es kann sehr anstrengend und belastend sein mit Wesensveränderungen, kognitiven Störungen und körperlichen Lähmungen umzugehen. Oft sind die Angehörigen bei Demenz und anderen neurologischen Erkrankungen überfordert und brauchen selber Hilfe.
Das plötzliche Auftreten der Erkrankung und die folgende Lebensveränderung führt nicht selten auch bei Angehörigen zu einer emotionale Überforderung oder zu Depression.
Gerade jetzt ist es wichtig, die Angehörigen zu unterstützen, damit sie der erkannten Angehörigen / dem erkrankten Angehörigen bestmöglich zur Seite stehen können.
In der Praxis Dr. Scheib in München haben wir deswegen einen ganzheitlichen Ansatz zur Hilfe für Angehörige von an Demenz erkrankten Personen entwickelt.
Mithilfe einer psychoedukativen Therapie lernen die Angehörigen mit der neuen Situation umzugehen und sich selbst nicht zu überlasten. Der pflegende Angehörige wird in seinem Prozess der Akzeptanz der Lebensveränderung begleitet, sowie in der Verarbeitung der eigenen Gefühlen und der Suche nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance unterstützt.
Angehörigenarbeit bei Demenz
Fallstudie: Lernen, die Demenzerkrankung des Vaters durch eine passende Haltung und einen emotionsfokussierten Ansatz zu akzeptieren
Frau L., 51 J., suchte meine psychotherapeutische Hilfe, weil sie mit dem Verhalten ihres seit 10 Jahren an Demenz erkrankten Vaters an Ihre Grenzen stieß. Dies führte soweit, dass sie selbst einen psychischen Zusammenbruch erlebte.
Die Tochter war durch die lange Zeit der intensiven Pflege des Vaters schon belastet, obwohl sie die Unterstützung von anderen Familienangehörigen hatte. Grund des psychischen Zusammenbruchs war dass ihr Vater sie plötzlich nicht mehr erkannte und sie fragte „Wer sind Sie denn?“
Frau L. beschrieb eine tiefe Hilflosigkeit und Traurigkeit, gemischt mit Wut. Aus Angst, wieder nicht erkannt zu werden, fang sie an, den Kontakt zum Vater zu vermeiden, was zu starken Schuldgefühlen führte. Diese starken emotionalen Reaktionen mussten in unserer Psychotherapie erstmal erkannt und akzeptiert werden, und deren Ausprägung verstanden werden.
Das Auftreten von Gefühlen wie Ärger, Trauer, Schuld oder Angst ist unvermeidlich, wenn ein nahestehender Mensch an Demenz erkrankt. Wir wollen doch alle, dass unsere Eltern uns erkennen. Für ein Kind ist es unerlässlich und lebenswichtig, dass die eigene Mutter oder der Vater genau wissen, wer da vor ihnen steht. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses Kind jetzt erwachsen ist.
Ein Demenzkranker ist authentisch und reagiert ohne „soziale Filter oder Bremse“. Wenn er wütend ist, zeigt er seine Wut, wenn er traurig ist, weint er. Wenn er Freude spürt, lacht er und wenn er etwas nicht versteht, wird er unruhig.
Der an demenz erkrankte Mensch zeigt sich einfach so, wie er in diesem Moment fühlt und denkt.
Dies ist oft eine gravierende Änderung in dem an Demenz erkrankten Menschen, die was wir vermeintlich „gesunden“ Angehörigen oftmals von der Person so nicht kennen und auch selber nicht leben. Wir reißen uns zusammen, wenn wir ärgerlich sind. Wir lenken uns ab, wir verdrängen und zeigen unsere Zuneigung nicht, aus Angst vor Ablehnung.
Erst wenn wir unsere Emotionen erkennen, zulassen und akzeptieren, können wir mit der Erkrankung und den Betroffenen besser umgehen. Es ist sehr wichtig, hilfreiche Strategien zu erlernen, um angemessen auf die eigenen Gefühle reagieren zu können.
Dies ist einer der Schwerpunkte die wir in der Hilfe für überforderte Angehörige von demenzkranken Personen erarbeiten.
Wenn Sie eine an Demenz erkrankte Person betreuen und sich überfordert fühlen, helfen wir Ihnen. Gerne beantworten wir Ihre Fragen persönlich:
Sie haben weitere Fragen?
Kontaktieren Sie uns unverbindlich
Egal, ob Sie an einer Behandlung für sich selbst oder für einen Angehörigen interessiert sind, oder ob sie als überweisender Arzt weitere Informationen wünschen: gerne beantworten wir Ihre Fragen. Schreiben Sie uns einfach.