Angststörungen
Behandlung von Angststörungen mit Psychotherapie, Ketamintherapie, Hypnose und Neuromodulation
Was sind Angststörungen
Bei Angststörungen unterscheidet man im wesentlichen Phobien, bei denen Angst vor bestimmten Situationen oder Objekten besteht, generalisierte Angststörungen und Panikstörungen. Nicht selten kommen Angststörungen auch gemeinsam mit einer depressiven Störung vor.
Etwa 12 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leiden unter einer behandlungsbedürftigen Angststörung.
Zu den häufigsten Phobien gehören:
- Klaustrophobie (Angst vor geschlossenen Räumen)
- Agoraphobie (Angst vor freien Plätzen)
- Akrophobie (Höhenangst)
- Tierphobien (Spinnen- oder Mäusephobien)
- soziale Phobien (Angst vor Menschen)
Behandlung von Angststörungen
Die Behandlung von Angststörungen findet in erster Linie mit Psychotherapie statt. Besonders bei Phobien reichen oft wenige Sitzungen Verhaltenstherapie mit Expositionstraining – teilweise auch in virtueller Realität – aus um die Ängste zu verlieren oder zumindest stark abzuschwächen. Auch bei generalisierten Angststörungen und Panikstörungen werden meist kognitive Verhaltenstherapie, teilweise auch tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie erfolgreich angewandt.
In Hypnose lassen sich Angst auslösende Situationen in Trance erleben und dabei gleichzeitig bearbeiten und überwinden. Diese Erfahrung kann dann nach der Hypnose in der Realität übernommen werden.
In der virtuellen Realität lassen sich die verschiedensten Angst auslösenden Situationen oder Objekte, von Vortragsangst über Flugangst bis zur Spinnenphobie, simulieren und bearbeiten. Dafür steht eine Vielzahl von virtuellen Umgebungen zur Verfügung, in denen gemeinsam mit dem Therapeuten Expositionstraining durchgeführt werden kann.
Bei schweren Formen von Angsterkrankungen reicht die alleinige psychotherapeutische Behandlung nicht aus. Viele Patienten greifen dann nach Medikamenten aus der Gruppe der Benzodiazepine, die zwar zunächst die Angst gut auflösen, aber immer höhere Dosen erforderlich machen und schnell zu einer Abhängigkeit führen können. Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) haben zwar kein Abhängigkeitspotenzial, teilweise aber erhebliche Nebenwirkungen.
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Ablauf der Behandlung von Angststörungen
Wir erheben zunächst eine genaue Anamnese und führen eine umfassende Diagnostik durch, einschliesslich eines quantitativen EEGs, bei dem die Hirnaktivität als eine Art Landkarte dargestellt wird (Brainmapping).
Bei manchen Angststörungen kann eine Ketamin-Infusionstherapie in Kombination mit Psychotherapie und Hypnose eine schnelle und deutliche Verbesserung bringen. Dabei werden meist mehrere Ketamin-Infusionen im Abstand von einem oder wenigen Tagen zusammen mit einer hypnotherapeutischen Begleitung durchgeführt. Eine weitere Medikamentenbehandlung ist dann in der Regel nicht erforderlich.
Weitere Therapiemöglichkeiten bestehen in der Anwendung von Neurofeedback und rTMS (repetitiver transkranieller Magnetstimulation). Beim Neurofeedback können auf der Grundlage des quantitativen EEGs bestimmte Übungsprogramme zur Aktivitätserhöhung oder -abschwächung bestimmter Hirnareale durchgeführt warden. Beim rTMS erfolgt das durch Magnetstimulation mit starken, gepulsten Magnetfeldern.
Für jeden Patienten suchen wir ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept mit dem Ziel, so schnell wie möglich in ein angstfreies Leben zurück zu finden.
F.A.Q. Angststörungen
Häufig gestellte Fragen zu unserer Therapie bei Angststörungen
Bei Privatversicherten wird – in Abhängigkeit vom Vertrag – die Behandlung üblicherweise übernommen. Bei gesetzlich versicherten Patienten handelt es sich oft um eine Einzelfallentscheidung. Wenn bei einer Depression bereits mehrere frustrane Therapieversuche unternommen wurden spricht man von einer therapieresistenten Depression. Dabei stehen die Chancen für eine Kostenübernahme oder zumindest eine Beteiligung an den Kosten gut.
Wir sind derzeit das einzige Zentrum in Europa, an dem gleichzeitig Ketamin Therapie, rTMS und intensive Psychotherapie angeboten werden.
Ketamin wird tatsächlich auch in der Drogenszene zum Einsatz – allerdings in einer sehr viel höheren Dosierung und nicht als kontinuierliche Infusion, sondern als Einzeldosis. In dieser Dosierung ist die Tiefe der Trance nicht steuerbar. Bei dauerhaften Anwendung von hohen Dosen können chronische Blasenentzündungen entstehen.
Bei der Dosierung, die für die Behandlung von Depressionen und anderen Erkrankungen verwendet wird, besteht kein Abhängigkeitspotenzial.
Seit 1970 ist Ketamin ein zugelassenes Arzneimittel. Bei der Anwendung für die Behandlung von Depressionen, Zwängen etc. handelt es sich um eine sogenannte „off label“ Behandlung. Diese Therapien sind üblich und legal, werden allerdings nicht immer von den Krankenkassen übernommen.