Therapieresistente Depression
Therapieresistente Depression Behandlung mit Ketamintherapie, Hypnose und repetitiver transkranieller Magnetstimulation (rTMS)
Was ist therapieresistente Depression?
Von einer therapieresistenten Depression spricht man, wenn mindestens zwei verschiedene Antidepressiva über einen hinreichend langen Zeitraum und in ausreichender Dosierung keinen Therapieerfolg gebracht haben. Man schätzt, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Depressionen nach dieser Definition als therapieresistent gelten.
Diese Definition bezieht sich jedoch ausschliesslich auf die Behandlung mit traditionellen Antidepressiva (Trizyklika, SSRI u.ä.). Andere Therapieverfahren werden dabei nicht berücksichtigt. Chronische, therapieresistente Depressionen führen zu unermesslichem Leid und Verlust an Lebensfreude über viele Jahre. Nicht selten sind sie Ursache für Suizidversuche oder Suizide.
Vielen dieser Menschen kann durch die Ketamin-Infusionstherapie geholfen werden. Ketamin führt auch bei den meisten therapieresistenten Depressionen zu einer schnellen und deutlichen Besserung und zum Verschwinden suizidaler Gedanken.
Allerdings wirkt Ketamin nur in wenigen Fällen auf Dauer. Deshalb ist die Kombination mit anderen therapeutischen Verfahren wichtig.
Da bei schweren Depressionen die Aufnahme- und Merkfähigkeit eingeschränkt sind wirkt oft auch Psychotherapie nicht richtig. In Kombination mit Ketamin entstehen neue neuronale Verbindungen und das Hirn wird leistungsfähiger. In diesem Zustand wirkt auch Psychotherapie. Neuere Studien zeigen, dass sowohl kognitive Verhaltenstherapie als auch andere Psychotherapieformen und Hypnose in Verbindung mit Ketamin zu einer dauerhaften Besserung der Symptomatik führen.
Repetitive transkranielle Magnetstimulation verbessert ebenfalls die Neuroplastizität. Die Pyramidenbahnzellen im Gehirn werden in ihrer Funktion durch starke, pulsierende Magnetfelder beeinflusst. Dadurch entsteht ebenfalls eine dauerhafte antidepressive Wirkung. Auch hier gibt es aktuelle Studien, die den synergistischen Effekt von Ketamin und rTMS bestätigen.
Den meisten Patienten mit therapieresistenter Depression kann durch die Kombination dieser Verfahren geholfen werden.
F.A.Q. Therapieresistente Depression
Häufig gestellte Fragen zu unserer Therapie bei therapieresistenten Depressionen
Bei Privatversicherten wird – in Abhängigkeit vom Vertrag – die Behandlung üblicherweise übernommen. Bei gesetzlich versicherten Patienten handelt es sich oft um eine Einzelfallentscheidung. Wenn bei einer Depression bereits mehrere frustrane Therapieversuche unternommen wurden spricht man von einer therapieresistenten Depression. Dabei stehen die Chancen für eine Kostenübernahme oder zumindest eine Beteiligung an den Kosten gut.
Wir sind derzeit das einzige Zentrum in Europa, an dem gleichzeitig Ketamin Therapie, rTMS und intensive Psychotherapie angeboten werden.
Ketamin wird tatsächlich auch in der Drogenszene zum Einsatz – allerdings in einer sehr viel höheren Dosierung und nicht als kontinuierliche Infusion, sondern als Einzeldosis. In dieser Dosierung ist die Tiefe der Trance nicht steuerbar. Bei dauerhaften Anwendung von hohen Dosen können chronische Blasenentzündungen entstehen.
Bei der Dosierung, die für die Behandlung von Depressionen und anderen Erkrankungen verwendet wird, besteht kein Abhängigkeitspotenzial.
Seit 1970 ist Ketamin ein zugelassenes Arzneimittel. Bei der Anwendung für die Behandlung von Depressionen, Zwängen etc. handelt es sich um eine sogenannte „off label“ Behandlung. Diese Therapien sind üblich und legal, werden allerdings nicht immer von den Krankenkassen übernommen.